17×24 cm, 544 Seiten, 700 Bilder + 113 Hybriden in über 250
Bildern, zahlr. Karten, Schemata u. Tab., Hardcover,
Fadenheftung, Buchgewicht 1400g
ISBN 978-3-937107-11-0, 89,00 € |
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Die Orchideengattungen Anacamptis, Orchis, Neotinea.
Phylogenie, Taxonomie, Morphologie, Biologie, Verbreitung, Ökologie, Hybridisation
Horst Kretzschmar, Wolfang Eccarius, Helga Dietrich
Seit der Begründung der binären Nomenklatur durch Linné ist es ein
Wunschtraum der Botaniker gewesen, dass die Systematik die natürlichen
Verwandtschaftsbeziehungen repräsentiere. Dank genetischer
Untersuchungen wurde es trotz noch bestehender Wissenslücken in weiten
Bereichen möglich, diesen Traum zu erfüllen.
In der vorliegenden, monographischen Bearbeitung der drei
Orchideengattungen Anacamptis, Neotinea und Orchis werden die
vorliegenden genetischen Befunde vollständig umgesetzt und als Basis für
eine systematische Gliederung genutzt. Gut charakterisierte Sippen, für
die noch keine genetischen Daten ermittelt wurden, werden anhand von
chorologischen und morphologischen Daten in dieses System eingebunden.
Auf diese Weise entsteht für die drei Gattungen eine logisch begründete
Systematik, die in dieser Form zumindest in der Orchideenliteratur
bislang einzigartig ist und als methodische Basis für zukünftige
Bearbeitungen anderer Gattungen dienen kann. Man mag sich über Details
streiten, zum Beispiel über die Gliederung mancher Anacamptis-Arten oder
des Verwandtschaftskreises von Neotinea tridentata durch Unterarten: die
erzielten Ergebnisse bleiben doch schlüssig.
Über den systematischen Aspekt hinaus haben die Autoren mit großer
Akribie und viel Aufwand die Nomenklatur aller Arten aufgearbeitet. In
einer ganzen Reihe von Fällen war die Bestimmung von Lectotypen (bzw.
Neotypen) erforderlich, alle Typen werden auch abgebildet. Eine
differenzierende morphologische Beschreibung aller erfassten Sippen, die
Nennung ökologischer, biologischer und zytologischer Daten runden die
Kapitel ab. Neu sind auch die für alle Arten und Unterarten
aufgenommenen Arealkarten. Eine umfassende, meist hervorragende
Bebilderung demonstriert die Charakteristika der Sippen und ihre
Varianz. Zusätzlich werden für fast alle Arten elektronenmikroskopische
Bilder der Samen und Pollinarien gezeigt. An die Bearbeitung der Arten
schließt sich ein in seinem Umfang einmaliges Kapitel über die Hybriden
der besprochenen Gattungen an. Hierbei wird einleitend herausgearbeitet,
dass nur interspezifische Hybriden existieren, aber keine
intergenerischen. Lediglich die Gattung Anacamptis bildet zusätzlich
Hybriden mit der nahe verwandten Gattung Serapias. Entsprechend wird die
Nomenklatur der Hybriden aufgearbeitet. Die große Zahl beschriebener,
aber zweifelhafter Kreuzungsprodukte wird gesondert aufgelistet. In über
250 Bildern werden dann alle bisher bekannten Hybriden vorgestellt und
kommentiert.
Diesem Kern des Buches vorangestellt ist ein ausführliches Kapitel, in
dem die Geschichte der Erforschung der drei Gattungen behandelt wird.
Weitere Kapitel erläutern das zugrunde liegende Artkonzept und geben
eine Einführung in die Methoden der genetischen
Verwandtschaftsforschung. Das Werk wird von einem umfangreichen
Literaturverzeichnis und einem Register beschlossen.
Das auch optisch sehr ansprechende Buch ist solide gebunden und liegt
neben der deutschen Fassung auch in englischer Übersetzung vor. Es kann
jedem Orchideenfreund nur empfohlen werden. [Christian Gembardt, Journal
European Orchids, 2007]
Das ... Werk ist – nicht nur, aber auch durch die
üppige Ausstattung mit Bildern – ein Meilenstein in der europäischen
Orchideenkunde ... Über die taxonomische Einstufung einer Sippe als Art
oder Unterart wird es immer unterschiedliche Meinungen geben ... Die
Einstufungen in diesem Buch sind (im Gegensatz zu einigen anderen
aktuellen Orchideenbüchern) durchwegs ausführlich begründet, man
erkennt, dass die Autoren sich darüber viele Gedanken gemacht haben
...Wie mir wird es auch anderen Lesern gehen: man findet nicht immer die
eigene Meinung bestätigt, aber dank der sorgfältigen Arbeit der
Autoren ergibt sich für den Leser die große Chance, die eigene Meinung
auch mal ändern zu können.
Wer sich auch nur etwas eingehender mit europäischen Orchideen beschäftigt
..., der sollte es sich schnellstens zulegen, solange es noch erhältlich
ist. (Wolfgang Wucherpfennig, Ber. Arbeitskrs. Heim. Orchid. 24 (2);
2007)
Dieses Buch war dringend erforderlich. ...
Kritisches ist kaum zu finden. ... Die Ausstattung des Werkes ist
hervorragend, die sehr reichliche Bebilderung in Kombination mit einer
wissenschaftlich anspruchsvollen taxonomischen Revision setzt Maßstäbe.
Der Preis ist angemessen. Das Werk ist ... als Pflichtlektüre dringend
zu empfehlen, aber auch jeder „nur“ von der Schönheit dieser
Pflanzen Begeisterte wird es ... gern zur Hand nehmen. (H.-J. Tillich, München,
Feddes Repert., Berlin 118 (2007) 3-4) |
Titelinformationen
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Englische
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